Wie sehr haben wir uns im Frühjahr 2020 den Unterricht gewünscht, der unserem Kind an der Grundschule an der Guardinistraße (http://guardini-grundschule-muenchen.de/) nun in unserem Fall durch Fr. Simons zuteil wird:

VORBEREITUNG: Direkt im ersten Elternabend des Schuljahres 2020/21 wurde strukturiert erfasst, ob genügend Endgeräte, Datenvolumen, Druckmöglichkeit und Internet zur Verfügung steht. Die Eltern wurden direkt im ersten Elternabend darüber informiert, wie genau ein etwaiger Wechselunterricht, den man zu diesem Zeitpunkt befürchtete, ablaufen würde. Überhaupt fand und findet eine wirklich zeitnahe und offene Informationsvermittlung statt. Die Kinder wurden in der Nutzung des Padlets weiter trainiert, es gab immer wieder Lernvideos auch im Präsenzunterricht als Hausaufgabe. Zudem wurde die Selbstkontrolle der erledigten Aufgaben geübt und natürlich das selbstständige Bearbeiten von Aufgaben.

STRUKTUR: wird durch einen Wochenplan geschaffen, der nicht nur die zu erledigenden Aufgaben beinhaltet, sondern auch genau vorgibt, wann welche Pause eingehalten werden soll (mit Erinnerung an Lüften, Trinken und Essen), wann welche Videokonferenz stattfindet, wie die Kinder wann die Klassenleitung, Frau Simons, erreichen können und was wie selbst kontrolliert oder abgegeben werden muss.

BEISPIEL WOCHENPLAN

Beschreibung

STARTSCHUSS: Jeden Morgen 08:30 Uhr findet eine gemeinsame Videokonferenz der gesamten Klasse statt. Wenngleich es am ersten Tag etwas holprig war, sind die Kinder nach zwei Wochen Distanzunterricht echte WebEx-Profis: Mikros werden selbstständig ein und ausgeschalten, Kleingruppenunterricht besucht, neuer Lernstoff durch die Klassenleitung vermittelt, Tagesaufgaben genau erklärt, Aufgaben vom Vortag nachbesprochen und natürlich bietet die Videokonferenz die Möglichkeit, die Mitschüler*innen täglich zu sehen. Gemeinsam wird so jeden Morgen in den Unterrichtstag gestartet.

PADLET: dient als Arbeits- und Kommunikationsmittel für die Grundschulkinder. Hier werden die Links zu den Videokonferenzen bereitgestellt, außerdem nach Fächern und Wochentagen geordnet Lernvideos (hauptsächlich sofatutor), Bastelideen, Sportangebote. Im Liveblog mit der Klassenleitung können die Kinder während der Bearbeitungszeit der Aufgaben Fragen stellen. Die Klassenleitung ruft auch rasch an, wenn die Frage nicht über das Padlet geklärt werden kann. Witzeecke, Ideen von Kindern für Kinder und LernApp-Links komplettieren das Angebot für die Kinder. Die Kids haben reichlich Angebot zusätzlich zu den Pflichtaufgaben.

KOMMUNIKATION: war im ersten Lockdown aus Elternsicht ein ziemliches Problem und hat für echten Frust unter den Eltern gesorgt. Inzwischen läuft es nahezu reibungslos. Alle wichtigen generellen Informationen werden schnellstmöglich per Mail von der bienenfleißigen Schulleitung, Frau Stegbauer, an die Eltern, teilweise sogar noch einmal in etwas leichterer Sprache zusammengefasst, versandt. Die Klassenleitung, Fr. Simons, kommuniziert mit den Eltern auch hauptsächlich per Mail (alle Eltern haben ihre E-Mail-Adresse), dringende Anliegen werden telefonisch besprochen. Über das Padlet können SOS -Hilferufe durch Grundschüler, könnten notfalls aber auch durch die Eltern versendet werden. In den 2 Wochen Distanzunterricht haben die Kids jedoch bisher über das padlet alle Fragen selbst stellen können. Es besteht ein intensiver Austausch zwischen Kindern und Lehrkraft und auch zwischen Lehrkraft und Eltern. Zudem pflegt die Schulleitung einen regen Austausch mit dem Elternbeirat, welcher ebenfalls genau wie die Klassenelternsprecher beinahe jederzeit unterstützend für Eltern und Schule zur Verfügung stehen. Der enge Austausch hat nicht nur die Stimmung an der Schule wesentlich verbessert, er ermöglicht es viele der immer mal wieder auftretenden Probleme im Schulterschluss zu lösen.

NEUER LERNSTOFF: wird generell durch die Lehrkraft eingeführt. Entweder wird er in einer der 2x täglich stattfindenden Videokonferenzen besprochen und dann durch selbstständiges Bearbeiten von Arbeitsheften, Arbeitsblättern, etc. gefestigt. Zum Teil schauen die Kinder auch Lernvideos an und diese werden dann in der nächsten Videokonferenz besprochen. Durch Quizrunden, etc. stellt Frau Simons sicher, dass die Kinder den Lernstoff verstanden haben. Eigentlich funktioniert es wir im Präsenzunterricht auch.

KORREKTUR: erfolgt auf vielen Wegen:

  • Selbstkorrektur anhand einer mit den Aufgaben ausgehändigten Musterlösung
  • Gemeinsame Korrektur in einer der beiden Videokonferenzen
  • Korrektur durch die Lehrkraft: mittwochs muss die Wissen-To-Go-Tüte in der Schule mit den vorgegebenen gelösten Aufgaben abgegeben werden. Nach Korrektur können die Kinder die Tüte wieder abholen. 

WISSEN TO GO-TÜTE

Beschreibung

MIT LIEBE GEMACHT

Beschreibung

PROBEN: Die erste Probe wurde inzwischen angekündigt. Zuvor erfolgte die Ergebnissicherung durch Kontrolle der HSU-Hefte (alle binnen 24 Stunden), Quizrunden, Vertiefungen des Stoffs durch Lernvideos und Videokonferenzen. 

NOTBETREUUNGSKINDER: können aufgrund fehlender Technik leider nicht wirklich interaktiv am Distanzunterricht teilnehmen. Sie können die Videokonferenzen sehen und hören, aber nicht selbst sprechen. Unterstützt werden sie jedoch von den Lehrkräften in der Notbetreuung, die fleißig alle Fragen der Kinder in den Klassenchat schreiben. Die Aufgabenerledigung wird beaufsichtigt. Ich würde sagen, nicht perfekt, aber das Beste aus den Ressourcen rausgeholt. 

ABSCHLUSSKONFERENZ: Jeder Tag endet mit einer gemeinsamen Abschlusskonferenz. In dieser wird noch einmal der Tag nachbesprochen, Fragen können gestellt werden, teilweise erfolgt noch einmal Kleingruppenarbeit, Quizrunden finden statt. Vor allem können die Kinder nocheinmal ihre Freunde sehen und die Klassenleitung bekommt einen Eindruck, wie der Tag für die Kinder lief.

SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG (ELTERNSICHT): Aus meiner ganz persönlichen Sicht liegt der Schlüssel zum Erfolg von Distanzunterricht oder ganz allgemein der qualitativ hochwertigen Beschulung und Betreuung der Kinder darin, eine Bildungs- und Erziehungskooperation von Elternhaus und Schule nicht nur als sogenanntes KESCH-Konzept-Dokument in einer Rektoratsschublade liegen zu haben, sondern diese aktiv zu leben.

Nur an den Schulen, an denen es gelingt, einander mit gegenseitigem Respekt  zu begegnen, die geleistetes Arbeit - sei es in der Schule oder im Elternhaus - wechselseitig zu wertschätzen, eine offene Kommunikationskultur auf Augenhöhe zu etablieren und einander Fehler zu verzeihen, wird unser aller gemeinsames Ziel zu erreichen sein: die bestmögliche Beschulung, Förderung und Betreuung der Kinder.

An der Guardinigrundschule gelang dies mit einer deutlichen Intensivierung der Zusammenarbeit der Schulfamilie mit Beginn des neuen Schuljahres (2020/21). Mit dem Elternbeirat fand durch die neue kommissarische Schulleitung (Frau Stegbauer/ Frau Prager) ein sehr nettes, offenes und gegenseitig wertschätzendes Gespräch statt. Gemeinsam wurde überlegt was sehr gut im Frühjahrs -Lockdown funktioniert hat und was eher problematisch war. Überhaupt wurde der Kontakt in den letzten Monaten zwischen Eltern und Lehrkräften viel enger und herzlicher aus meiner Sicht. Irgendwie wurde erreicht, dass aus unserer Schulfamilie ein echtes Team geworden ist.  Mit dieser nun stattfindenden Zusammenarbeit lassen sich Probleme, die selbstverständlich wie überall anders auch weiterhin Bestandteil  des Alltags sind, viel einfacher gemeinsam lösen.

Besonders wenn man bedenkt, dass das Schulteam dieses wunderbar funktionierende Konzept neben der eigentlichen Beschulung der Kinder im Präsenzunterricht entwickelt hat, es an der Schule weder flächendeckend Internet noch Endgeräte gibt und die "Digitalisierung" erst im Frühjahreslockdown überhaupt begonnen wurde,   gilt dem Team mein größter Respekt und Dank. Ich wüsste nicht was man aktuell noch besser machen sollte. Man mag sich gar nicht vorstellen, was möglich wäre, wenn Land und Stadt die Schule nun auch noch ausrüsten würde ...

Anita Störmann, sehr dankbare Mutter

(Rückfragen an die Schule sehr gern unter: gs-guarini-60@muenchen.de)